BavEmblem
Der Törn Richtung Niederlande 2009
vom 29. Juni bis zum 28. Juli
- Teil 2 -



Häufig passierte uns ein Tragflügelboot
 


In 3 Std, 20 Min durchfuhren wir den wenig attraktiven Nordseekanal unter Motor, --->
 


---> die Schleusung erfolgte umgehend um 18 Uhr, zum Ablegetermin der Fähre "King of Scandinavia", die im Linienverkehr nach Newcastle fährt.
 


Unmanierlich liefen wir vor dem Bug durch, gelangten in den Yachthafen und nahmen bei starkem Seitenwind unter Schwierigkeiten einen der zahlreichen Liegeplätze am Steg "M" ein.

In diesem tidenabhängigen Außenhafen "Marina Seaport IJmuiden", 650 Liegeplätze, findet alljährlich die "HISWA te Water" statt.
Nebenbei bemerkt: dies war der teuerste Hafen unserer Reise!
Im Hintergrund das "Seaport Beach Resort". Des Weiteren gibt es ein "Holiday Inn"-Hotel, Läden und Restaurants.
 
Gediegene Saffier-Daysailer

Am 17. Juli verließen wir um 9 Uhr bei leichtem Nieselregen und SE 4 den Hafen.
Für den bevorstehenden Törn hatten wir keine Seekarte und ich war schon versucht, immer 'an der Wand lang', auf der Tiefenlinie weiterzufahren. Da gelang es noch, ein Repro zur Navigation umzufunktionieren: mit Photoshop zu verbessern, mit MapCal zu kalibrieren und in SeaClear anzuwenden.
Das Wetter wurde prächtig und so konnten wir nach 34 sm schon um 13.45 Uhr in Den Helder einlaufen.

 

Übersicht über den "Koninklijke Marine Yachtclub"

 

Beim Einlaufen wurde uns ein guter Liegeplatz zugewiesen.

 

 

Wir liefen am Fährhafen vorbei den weiten Weg in die Stadt.

Waschtag.

Im grünen Gebäude unten residiert der Hafenmeister, oben eine Hafengastronomie mit einfachen Gerichten.

 



Am 18. Juli besichtigten wir das beeindruckende Marinemuseum

 

Das Rammschiff "Schorpioen" wurde 1868 - 1906 zur Küstensicherung der Niederlande eingesetzt.

Die "Prins Willem", die dort in einem eigenen Dockhafen vertäut war, hatten wir rundherum bewundert.

Zu Haus dann diese Meldung --->

 

In der Nähe des Yachthafens befindet sich das Fährterminal für die Verbindung mit Texel. (2 sm)

 

Auch wir wollten Texel besuchen und starteten dazu am 19. Juli um 14 Uhr mit der Flut.

Bei SW 5-6 legten wir die 6,4 sm nach Oudeschild in 50 Min zurück und trafen auf einen komfortablen Yachthafen.

Das moderne Hafengebäude hat einen Hafenmeister- und einen Sanitärtrakt, in der Mitte diverse Service- und Infoeinrichtungen, oben eine Aussichtsebene im Freien, für schlechtes Wetter auch innen. Einzigartig, ein Konferenzraum-ähnliches Zimmer, in dem alle Seekarten des Kartensatzes 1811 neuesten Datums ausgelegt waren.
Die obligatorische Frage des Hafenmeisters "wie lange wollt Ihr bleiben?" beantwortete er gleich selbst: "Ihr wollt hier gar nicht mehr weg".



Das haben wir gern gemacht - prima Service!

Wir unterhielten, sofern Gelegenheit, auf der Urlaubstour Kontakt mit der Heimat.
Den Laptop benutzten wir auch zum Betrachten der Bilder und zur Navigation.

 



komfortabes Arbeiten am Kajüttisch mit Schnittchen und Drink.

 
Mit unseren Fahrädern durchquerten wir die Insel über "Den Burg" und "De Koog" zum NW-Strand, eine Tagesleistung von etwa 30 km.

So stellt sich jemand die biblische "Arche Noah" vor.

 

Am Abreisetag radelten wir auf der Wattseite am Deich entlang zum Fähranleger t´Horntje.

Bei dieser Gelegenheit nahmen wir das dort etablierte NIOZ (Nederlands Instituut voor Onderzoek der Zee) in Augenschein, dessen Besuch mir während der Dienstzeit nicht vergönnt war.



Am 21. Juli legten wir um 14.45 Uhr ab. Bei Südost 4 segelten wir, wo wir anliegen konnten, und gelangten über teilweise sehr flaches Wattwasser in den Vliestroom. Imposante Segler waren dort auf Gästefahrt.

 

Dort wollten wir auch hin, doch was uns nach über 30 sm um 20.50 Uhr vor dem Hafen erwartete, hatten wir unser Leben lang noch nicht erlebt: Der Hafen war wegen Überfüllung gesperrt! 2 rote Fahnen, ein Schild und der Mann auf UKW-Kanal 12 gaben Auskunft. Diverse Yachten ankerten davor ...

  ... dann eben nach Terschelling.
Um zu später Stunde keinen riesigen Umweg fahren zu müssen, wollten wir durch das Schuitengat, doch die in der Karte (von 2007) eingezeichnete Betonnung gab es nicht mehr.
Mehrere Versuche per GPS scheiterten, als sich eines der Ausflugsschiffe anschickte, diesen Weg zu nehmen.
Wir hinterher.
Die Anzeige des Echolots schüttete bei uns Adrenalin aus. Kurz vor dem tiefen Pril ein Aufsetzer, dann waren wir durch.
   

In dunkler Nacht freuten wir uns schon auf einen schönen Platz um anderntags wenigstens diese Insel erkunden zu können - doch auch dieser Hafen war überfüllt. Wir gingen als 4. Boot irgendwo ins Päckchen, alsbald schlafen und verließen den Hafen am nächsten Morgen (dem 22. Juli) ohne einen Fuß an Land gesetzt zu haben.

Nach den Erfahrungen vom Vortag gingen wir durch das Slenk-Fahrwasser und über die Westergronden gen See. Dort hatten wir schon 15 sm auf dem Log.

'Draußen' hatten wir einen versöhnlichen Südwest-Wind 5-6, der uns schnell an Terschelling und Ameland vorbeischob.
Wir entschlossen uns, wieder nach Lauwersoog zu fahren.

Um 20.15 Uhr waren wir nach 66 sm im Hafen. Der Schleusenmeister hatte gerade Feierabend gemacht.

Wir mussten also umständlich (mit langen Leinen und Fenderbrett) im Tide-beeinflussten Fischereihafen festmachen.



Am nächsten Tag, dem 23. Juli, schleusten wir gegen 9.30 Uhr als alleiniges Boot ein, machten in dem uns bekannten Yachthafen "Noordergat" fest und regenerierten von den Ereignissen der letzten Tage.
 



Dann zog es uns weiter.
Nach einem Gewitterregen schleusten wir am 24. Juli um 14.10 Uhr (tidenbedingt) wieder aus.

 
Bei Umrundung von Schiermonnikoog, Borkum-Riff und Juist hatten wir Sonne, Regen und Windböen bis 6 Beaufort von achtern.
Beim Einlaufen durch das Schluchtertief war es schon dunkel.
   
Und wieder hatten wir Pech, kein Platz war im Yachthafen Norderney um 22.35 Uhr und 53 sm Tagesweg zu finden. Wir gingen an einem Kutter längsseits.

So schlecht war die Wahl dann doch nicht.

Die "Falke" lag einige Tage unbemannt da.

Der Liegeplatz wurde vom Hafenmeister sanktioniert, wir fanden eine Steckdose und wir konnten unsere Räder an Land bekommen.



Dennoch verholten wir bei passender Gelegenheit in eine 'Box'. Hier trafen wir den alten Kameraden, das (auswärtige) Clubmitglied "Wor Di"

   

Das Wetter am 27. Juli war derart schön, dass der Badestrand dicht belegt war.



Auch wir radelten zum Strand



und genossen das schöne Wetter.
 

Am 28. Juli liefen wir um 8.45 Uhr aus.
Wetter: Südwest 4, abnehmend 3
das war zu wenig, wir ließen den Motor mitlaufen und nahmen Rücksicht auf das Verkehrstrennungsgebiet.

 

 

Nach einem Monat auf Sommertörn kam die Heimat in Sicht.

Wir erreichten den Hafen um 16.10 Uhr nach einem Tagestörn von 43,6 sm

Bilanz des Sommertörns:

476 sm zurückgelegt
auf 14 Einzeltrips
Ø 34 sm pro Trip