BavEmblem
Der Törn Richtung Niederlande 2009
vom 29. Juni bis zum 28. Juli
- Teil 1 -
 

Um 11 Uhr fuhren wir bei leichtem Ostwind Stärke 3 von Helgoland los, umfuhren das VTG und gerieten ausgerechnet in der 'Precautionary Area' in Nebel, der aber vor der Otzumer Balje wieder aufriss. Um 16.15 Uhr fanden wir nach 30,4 sm einen guten Liegeplatz in Spiekeroog.
Für einen Landgang blieb hinreichend Zeit.


Wir verließen die nette Insel am 30. Juni um 8.10 Uhr gen See ...

... und bogen über das Dovetief nach Norderney ein. 27,5 sm



Norderney, 30. Juni - 2. Juli



Lange waren wir nicht mehr hier, es war inzwischen ein modernes Gebäude entstanden mit Hafenmeistertower, sanitären Einrichtungen, Info-Raum für Wetter und Internet und ein angrenzendes Restaurant.

 

 



Hier montierten wir erstmals unsere neuen Aldi-Klappräder, die 'City-Stare', und radelten die ganze Insel ab.

 
 



Nach dem Frühstück in Norderney am 2. Juli verließen wir den gut besuchten und gut bewirtschafteten Hafen um 9.15 Uhr über das Schluchtertief.
Ein freundlicher Holländer hatte uns geraten, in einer Etappe bis Lauwersoog zu fahren, woher er gerade kam.

Bei Nordost-Wind 3-4, sonnig, nahmen wir Juist, Borkum-Riff, Rottumerplaat und Schiermonnikoog an Backbord und legten die 53,5 sm unter Zuhilfenahme der Maschine in 8h 15' zurück.

Durch die sehr frequentierte Schleuse (Robbersgatsluis), im Bild rechts, gelangten wir ins Lauwersmeer.

Konzentration beim Auslaufen aus der Schleuse.

Es gibt mehrere Sportboothäfen am Lauwersmeer.
Wir bogen links ab ...

 

 
 

 

... und machten im nahen Hafen Noordergat zwischen etwas zu eng stehenden Pfählen fest.

Der Hafenmeister hat einen modernen Arbeitsplatz im Tower und guten Überblick.

Am Liegeplatz stand, wohl wegen der Neuinstallation, kostenfreier Internetzugang zur Verfügung. Prima. In Norderney war der Zugang gebührenpflichtig. Da wir neuerdings elekronisch navigierten (SeaClear) hatten wir ein Notebook mitgenommen. Das eignete sich obendrein zur Betrachtung der Fotos.


Lauwersoog hat einen bedeutenden Fischereihafen außen mit dazugehörigen Verarbeitungs- und Transportbetrieben
Auch die "Dageraad" hat hier ihren Heimathafen mit eigenem Steg. Das Sportfischer-Boot ist durch seine Besuche auf Helgoland gut bekannt.



Von Lauwersoog startet die Fährverbindung nach Schiermonnikoog. Leider bliebe uns diese attraktive Insel durch die zu flache Zufahrt verwehrt.
Das Lauwersmeer, ehemals ein Einschnitt im Tidenbereich und Lauwerszee genannt, wurde durch Deiche und ein Sperrwerk dem Meer abgerungen und beschert den Anliegern Sturmflutsicherheit. Es ist ein Eldorado für Wassersportler mit den entsprechenden Einrichtungen an Land.
Eine ausgedehnte Radtour bestätigte das anschaulich.
Vom Lauwersmeer gelangt man in das Kanalsystem der Niederlande.
Nach einem heftigen Wärmegewitter lief am nächsten Tag die uns gut bekannte "Tschaika" ein. Wir tauschten unsere Erlebnbnisse und das woher/wohin beim abendlichen Bier aus.
Da die Tide für das Weiterkommen über die Nordsee ungünstig geworden war, machten wir uns am 5. Juli um 11.40 Uhr auf den Weg über Dokkum --> Leeuwarden --> Franeker ---> Harlingen.

Bei bestem Wetter nahm für uns als Nordseesegler eine beeindruckende Kanalfahrt seinen Lauf: Vorbei an weidenden Kühen unterquerten wir zahlreiche Brücken unterschiedlicher Bauweise, die bei Annäherung bereitwillig öffneten. Wir fuhren direkt an Ufergrundstücken mit freundlich winkenden Bewohnern vorbei. Den Echolot-Tiefenalarm mussten wir allerdings abschalten!

Wir kamen durch Leeuwarden, wo laute Musik von einem open air Konzert zeugte. Die Piers waren gesäumt mit Sportbooten.

Uns war nicht nach Party, deshalb suchten wir uns um 18 Uhr, nach 26 sm einen Platz an der Pier, praktischerweise vor einem Supermarkt.

Am 6. Juli legten wir nach Einkäufen und einem Frühstück um 10.40 Uhr ab. Es folgten diverse Brückendurchfahrten. Die Landschaft war nun nicht mehr so schön. Vor der Seeschleuse Harlingen bogen wir links in eine Gracht ein, wurden vom Hafenmeister des HWSV freundlich eingewiesen und belegten nach einer Brückendurchfahrt um 14 Uhr einen angenehmen Platz, wie im Bild links zu sehen.
Harlingen ist stark von Grachten durchzogen und bietet darin zahlreiche Liegeplätze für Sportboote.

Weiterhin hat Harlingen einen bedeutenden Fährhafen für Terschelling und Vlieland

Als wir am 8. Juli um 9 Uhr aufbrachen und sogleich zur Waddensee ausgeschleust wurden, ließen wir uns von einer solchen Fähre überholen.

Auf der 8 sm langen Fahrt von Harlingen zur Schleuse Kornwardersand zeigte sich die Waddensee von der rauhen Seite, West 5-6, böig

Die Böen wurden bei der Schleusung so stark, dass wir uns kaum von der Schleusenwand absetzen konnten.

Auf dem weiteren Weg nach Enkhuizen wurde es noch heftiger: anhaltende Regen- und Windböen brachten den Windmesser auf 34 kn. Natürlich hatten wir nur eine kleine Fock-Segelfläche stehen, waren vor dem Wind dennoch viel zu langsam. Hatten wir uns Treibgut eingefangen?



Was waren wir froh, als wir nach 31 sm im Compagnieshaven endlich ankamen!
 


Eine Marina mit allem Komfort, in der etwa 600 Yachten Platz finden, aber auch teuer (17,50 €)



Der Blick über den Hafen, wie er ungefähr von der Webcam in dichter Bildfolge dargestellt wird.

In den rechten Bildern das alte Stadttor Koepoort von 1649 und der Drommedaris-Turm von 1540

 


Am 11. Juli um 10 Uhr verließen wir die komfortable Marina nachdem wir Dieseltreibstoff für 1,154 €/l nachgetankt hatten.

Sportboote schleusen vom IJsselmeer ins Markermeer über ein 2004 erstelltes Navidukt, d.h., der querende Autoverkehr wird nicht behindert. Die Autos fahren drunter durch.

Herrliches Segeln dann im Markermeer bei Nordwest-Wind 4. Wir entschieden uns als Tagesziel für die Marina Volendam, die wir um 13.30 Uhr nach 17 sm erreichten. Am Meldesteiger wies man uns per Gegensprechanlage vom Hafenbüro einen guten Liegeplatz zu.

 

Die Marina zeigte sich als die beste, die wir je aufgesucht haben!

Am Rande einer Ferienanlage sind die Stege und Liegeplätze durchdacht konstruiert und nachts durch Tore verschlossen.
Ebenso raffiniert sind die sanitären Einrichtungen im 'Keller' des Hafenbüro-Gebäudes gestaltet. Alles funktioniert mit einem Chipkartensystem.
Müllpressung, Fäkalienabsaugung, Kinderspielzeug, Fahrradverleih, WLAN - alles vorhanden.
Liegegeld 13,05 + 1 € Strom

Mehrere schicke Bavaria-Yachten warteten auf Charterer. Segelyachtvermietung Le Belle

Zu Fuß oder per Rad gelangten wir leicht von der Marina zum Stadthafen. Viel Publikum flanierte hier und besuchte die Lokale zum Sehen und gesehen werden.

Hier zeigte sich, dass unsere Liegeplatz-Wahl richtig war.

Aus dem Hafen verkehrt eine Fähre zur Halbinsel Marken ...


links auf den Bildern sind wir auf Marken



und hier in Edam, das Stadthaus

Wir aber machten eine schöne und lange Radtour von Volendam über Monikendam nach Marken, zurück nach Volendam, zum benachbarten Edam und wieder an Bord.



altes, schiefes Haus in Edam ... und der berühmte Käse

Nach soviel sportlicher Aktivität gab es 'lecker Essen mit Sperzibohnen' an Bord.
Von Volendam aus besteht eine halbstündige Busverbindung nach Amsterdam. Mit dem 7 € - Waterland ticket, eine Tageskarte, gelangt man in 20' dorthin. Wir besuchten Amsterdam auf diese Weise.



Auf meinen Wunsch hin fuhren wir zum Sixhaven rüber. Der war noch da und bot auch freie Plätze.


Wir erwanderten uns wesentliche Teile Amsterdams, die belebte Hauptstraße, das Rathaus, das Wachsfigurenkabinett und die typischen Grachten.
Coffeeshop?, der freie Verkauf von Hasch interessierte uns nicht!

Von Volendam aus hatten wir wirklich viel unternommen und gesehen. Es wurde Zeit zur Weiterfahrt.
Am 15. Juli taten wir das um 10.30 Uhr. Bei Südwest 4-5 konnten wir zur Umrundung der Halbinsel Marken zunächst noch segeln, als das aber zur Kreuz wurde, fuhren wir mit der Maschine das nahe Ziel, die Oranje-Schleuse, direkt an.
Doch plötzlich war die Fahrt raus und der Motor knurrte beleidigt. Wir waren in ein großes, dickes Feld von treibenden Uferpflanzen geraten, mit denen andere Yachten auch schon konfrontiert wurden.



Der markante Leuchtturm auf der Halbinsel Marken.

 

In der Oranje-Schleuse und vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof.


In der verkehrsreichen Ansteuerungszone setzten wir rasch die Segel und kreuzten auf. Die Wartezeit vor der Schellingwouder Brücke reichte aus, um die Reste der Pflanzen tauchend aus dem Propeller zu pulen.

Das "Ziel", die Hälfte der Strecke/Reisezeit oder "die untere Kulmination" ist hier erreicht.

Um die Ladezeit der Site nicht zu strapazieren, haben wir den Törnbericht an dieser Stelle geteilt.

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